Haartransplantationen gelingen nur mit dem eigenen Haar. Doch wo genau wird es entnommen? Und muss ich mit Schmerzen oder gar unangenehmen optischen Folgeschäden an der Entnahmestelle rechnen? Am Ende dieses Beitrags können Sie viel gelassener einem möglichen Eingriff entgegensehen – versprochen!
Wo befinden sich Entnahmestellen?
Wenn sich von Haarausfall Betroffene in Behandlung geben, macht sich der beratende Experte zunächst ein exaktes Bild vom gesamten Haar. Selbstverständlich gehören dazu auch jene Haarpartien, die bisher eher weniger oder gar nicht von Haarausfall betroffen sind. Sie sind als potenzielle Entnahmestellen und als Spenderareal von gesundem Haar entscheidend für den Erfolg der Transplantation.
Bei der Auswahl geeigneter Entnahmestellen werden strenge Auswahlkriterien angesetzt – nur so kann man eine erfolgreiche Transplantation anbieten. Entnahmestellen zeichnen sich dadurch aus, dass sie die folgenden zwei Kriterien erfüllen:
- Es muss eine ausreichende Haardichte vorhanden sein. Experten sprechen von der Anzahl follikulärer Einheiten pro cm². Follikuläre Einheiten bestehen aus einem Bündel von 1-4 einzelnen Haarwurzeln (Haarfollikeln).
- Die Haar müssen DHT-unempfindlich sein. DHT (Didydrotestosteron) ist ein Hormon, das für den Haarverlust verantwortlich ist. DHT-unempfindliche Haare fallen auch nach der Transplantation langfristig nicht aus.
Entnahmestellen für Kopfhaare befinden sich im Haarkranzbereich bzw. am Hinterkopf. Ein Fachmann beurteilt bei einer Erstberatung bereits, wo genau eine ausreichende Anzahl an Grafts entnommen werden kann. Wie viele Grafts man letztendlich entnimmt, hängt davon ab, wie viele Haare transplantiert werden müssen. Sollten am Hinterkopf nicht genug Spenderhaare vorhanden sein, kann auch auf andere Körperregionen wie Brust, Rücken oder Schambereich zurückgegriffen werden, die zur Verdichtung genutzt werden.
Welche Auswirkungen hat ein Eingriff: Was ist zu sehen?
Die größten Sorgen der Patienten sind meist, ob Schmerzen oder Narben zu befürchten sind. Dem ist nicht so.
Muss ich Narben oder Lücken im Haar langfristig in Kauf nehmen?
In der Regel entstehen beim FUE-Verfahren keine sichtbaren Spuren. Unter Umständen können winzig kleine Narben übrig bleiben, die allerdings nur unter der Lupe erkennbar sind. Außerdem kommt es ab und an bei Patienten zu Pigmentänderungen der Haut an der Entnahmestelle.
Moderne Haartransplantation geht minimalinvasiv vor. Konkret heißt dies: Der Eingriff soll so wenig Spuren wie möglich auf den Entnahmestellen hinterlassen. Schließlich möchte man endlich wieder mit vollem Haupthaar glänzen und nicht mit einer vernarbten Kopfhaut.
Während es bei älteren Verfahren teilweise noch deutliche Operationsspuren (Narben, sichtbar verdünnte Haare in der Entnahmestelle) gab, konnte man mit dem FUE-Verfahren (Einzelfollikelentnahme) hier sehr gute Fortschritte machen. Mithilfe von winzig kleinen Hohlnadeln (0,8 mm Dicke) entfernt man einzelne Grafts von durchschnittlich 2 Haaren mit größter Rücksicht aus der Kopfhaut, um sie beispielsweise im Bereich der Geheimratsecken wieder einzusetzen.
Dabei bleibt die Beschädigung des Hautgewebes, aber auch der benachbarten Haare so gering wie möglich. Trotz größter Vorsicht kann man jedoch nicht komplett ausschließen, dass nach dem Eingriff vereinzelt Haare an der Entnahmestelle ausfallen, auch “Shock-Loss” genannt.
Das Expertenteam von My Perfect Hair Clinic weiß genau, wo wie viele Haare entnommen werden können. Manchmal werden die Haare nur aus einem kleinen Streifen am Hinterkopf verpflanzt, in anderen Fällen müssen die Spenderhaare aus einem großflächigen Areal “geerntet” werden – letztendlich hängt es davon ab, wie viele Haare benötigt werden.
Durch den Eingriff entstandene Wunden verheilen fast immer innerhalb weniger Tage und nur sehr kleine, mit bloßem Auge nicht sichtbare Narben können im Einzelfall zurückbleiben. Selbst wenn der Patient sich irgendwann doch für das Tragen einer Glatze entscheidet, wird man die Spuren des Eingriffs ohne Spezialgeräte nicht erkennen können.
Was man auch beim FUE-Verfahren nicht vermeiden kann: Die Entnahmestelle muss auf eine Länge von 0 mm rasiert werden. Auf Wunsch des Patienten kann darauf auch ganz verzichtet werden – dann werden nur die zu transplantierenden Grafts einzeln geschnitten. Hier muss man dann allerdings mit wesentlich höheren Kosten rechnen. Üblich ist diese Methode daher eher bei der Entnahme von wenigen Grafts für Augenbrauen.
Muss man nur die Entnahmestelle oder gleich das gesamte Haar rasieren?
Bei einem Eingriff wird nur die Entnahmestelle rasiert – und auch nicht mehr als nötig. Bei kleineren Eingriffen (z. B. für Geheimratsecken oder Augenbrauen) kann man die rasierte Entnahmestelle oft gut mit umliegenden Haar wieder überdecken.
Entstehen Schmerzen an der Entnahmestelle?
Das FUE-Verfahren wird mit einer lokalen Narkose vorgenommen, so dass man Schmerzen während des Eingriffs ausschließen kann. Dafür muss man aber kurz vor der Operation ein paar kleine Piekser in die Kopfhaut in Kauf nehmen – nach 2 Minuten ist aber alles vorbei.
Wie lange muss man warten, bis man nichts mehr sieht?
Ab dem dritten Tag nach dem Eingriff sollte der Patient die Entnahmestelle waschen. So bleibt die Haut schön glatt. Innerhalb von zwei Wochen wachsen die Haare an, so dass man Rötungen nicht mehr sieht.
Falls sich Entnahmestellen mit dem umliegenden Haar abdecken lassen, werden die Menschen um Sie herum nichts mitbekommen – das Haar wächst dann unauffällig wieder nach und passt sich optisch dem umliegenden Haar an.
Die Entnahmestelle ist nach 14 Tagen nicht mehr sichtbar. Wenn sich herausstellt, dass das Spenderareal nachher nicht komplett mit dem umliegenden Haar abzudecken ist, empfiehlt es sich, die Frisur im Vorfeld anzupassen, z. B. mit einem modischen Undercut.
Manche Patienten nehmen sich für 2 Wochen nach der Behandlung Urlaub, andere gehen offen mit ihrer Haartransplantation um. My Perfect Hair Clinic berät und begleitet jeden Patienten auf der Suche nach einer guten Lösung.
Nach der Haartransplantation: Wann kann man wieder Sport treiben?
Die ersten vier Tage nach dem Eingriff sollten ruhiger angegangen werden: Körperliche Anstrengung, Stress und sexuelle Aktivitäten sind tabu. Ebenso sollten Patienten in dieser Zeit keiner körperlichen Arbeit nachgehen, wohingegen Schreibtischarbeit wieder problemlos möglich ist.
Ab dem fünften Tag kann man seinem Alltag wieder normal nachgehen – Sport treiben darf man nach zwei Wochen wieder. Auf Fußball sollte wegen der Kopfballgefahr weitere zwei Wochen verzichtet werden. Aktivitäten an der Sonne, Saunagänge oder Schwimmbadbesuche darf man sich nach drei Wochen nach dem Eingriff vornehmen.
Fazit zum Spenderbereich bei der Haartransplantation
Bei den heutigen Methoden der Haartransplantation hat man sich eine schonende und schmerzfreie Arbeitsweise auf die Fahne geschrieben. Dabei wird die Entnahmestelle genauestens unter die Lupe genommen. Denn nur, wenn man die Spenderhaare sanft entfernt, wird man die Spuren des Eingriffs bloßem Auge nicht sehen können. Wer sich erfahrenen und kompetenten Fachärzten anvertraut, braucht keine Angst vor sichtbaren Haarlücken oder übergroßen Narben haben – selbst bei kurz rasiertem Haar.